HDE: Widerrufsbutton für Kaufverträge im Onlinehandel praxisfern
Der Handelsverband Deutschland (HDE) warnt vor einer praxisfernen Überregulierung durch die Einführung eines verpflichtenden Widerrufsbuttons für den Onlinehandel.
Hintergrund: Nach einem Beschluss der Minister der EU-Mitgliedstaaten sollen Verbraucher in Zukunft das Widerrufsrecht während der Widerrufsfrist auch mit Hilfe einer entsprechend beschrifteten Schaltfläche ausüben können.
Abgefragt werden dürfen in diesem Prozess nur der Name der Verbraucher, die Bezeichnung des Vertrages und die E-Mail-Adresse der Verbraucher.
Die Regelung zur Ausübung des Widerrufsrechts soll dabei auch für Kaufverträge im Onlinehandel gelten.
Seitens des HDE stößt der Beschluss auf heftige Kritik.
Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer, sieht in der beschlossenen Regelung weder eine Notwenigkeit noch eine Vereinfachung des Prozesses:
„Die Ausübung des Widerrufs würde nicht vereinfacht, sondern verkompliziert. Die Vorschläge sind offensichtlich nicht zu Ende gedacht.“
Das Widerrufsrecht im Onlinehandel sei allseits bekannt und werde von Verbrauchern millionenfach ausgeübt und von den Unternehmen schnell und unkompliziert abgewickelt.
Die neue Regelung würde eine Umorganisierung mit sich bringen. Die in der Praxis gut funktionierenden und bei Unternehmen und Verbrauchern eingespielten Abläufe müssten komplett neu organisiert werden.
„Für Onlinehändler bedeutet die Regelung einen völlig unverhältnismäßigen finanziellen Aufwand durch die erforderliche Umgestaltung der bestehenden Onlineshops und der unternehmensinternen Verfahrensabläufe“, betonte Tromp.
Zudem steige die Fehleranfälligkeit bei einem von Verbrauchern auszufüllenden Online-Formular auf der Internetseite dadurch stark an. Jeder Fehler, sei es eine andere Schreibweise des Namens im Widerrufsformular als bei der Bestellung oder ein Tippfehler bei der Eingabe der Vertragsnummer, erschwere den Widerruf von Bestellungen ohne gleichzeitige Einrichtung eines Kundenkontos erheblich.
„Im Übrigen ist der Regelungsvorschlag für den Onlinehandel auch nicht praxistauglich“, führte Tromp weiter aus.
Die Möglichkeit eines teilweisen Widerrufs von Bestellungen sei nämlich lediglich in den Erwägungsgründen angesprochen. Im Regelungstext finde es keinerlei Erwähnung. Daraus ergebe sich, dass die praktische Umsetzbarkeit im Onlinehandel mehr als zweifelhaft sei.
„Viele Verbraucherinnen und Verbraucher bestellen mehrere Artikel zusammen und wollen nach Erhalt der Ware nur einen Teil der bestellten Artikel zurückschicken. In diesem regelmäßig auftretenden Fall wollen die Verbraucher gerade nicht den gesamten Vertrag widerrufen“, erklärte Tromp.
Der HDE sieht in den vorgeschlagenen Regelungen zum Widerrufsbutton im Onlinehandel definitiv eine Verschlechterung für alle Beteiligten, sowie eine Gefährdung der Funktionsweise des etablierten Systems der Warenrückgabe. Für Kaufverträge müsse man, aus Sicht des HDE, daher unbedingt von der Einführung des Widerrufsbuttons absehen.
Quelle:
Handelsverband Deutschland – HDE e.V.
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin
22.03.23
Die letzten Artikel
Die Arbeitslosigkeit in der Westpfalz ist im Februar leicht gesunken
Westpfalz. Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens (Stadt Kaiserslautern, Stadt Pirmasens, Stadt Zweibrücken, Landkreis Donnersbergkreis, Landkreis Kaiserslautern, Landkreis Kusel, Landkreis Südwestpfalz) im Februar 2025 leicht gesunken. 19.434 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 75 Personen weniger (-0,4 Prozent) als im Januar, aber 1.601 Personen bzw. 9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,9 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 6,4 Prozent. „Nach dem deutlichen saisonalen Anstieg der Arbeitslosenzahl im Januar entwickelte sich der Arbeitsmarkt im Februar stabil. Mit der im Vergleich zu den vergangenen Jahren etwas höheren Anzahl an
Betriebliche Krankenversicherung als Trumpf im Wettrennen um Fachkräfte
SIGNAL IDUNA bietet als traditioneller Handelsversicherer passgenaue Lösungen, um dem Fachkräftemangel im Handel entgegenzuwirken. Eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) von SIGNAL IDUNA steigert nicht nur die Attraktivität von Betrieben, sondern ist auch ein entscheidender Vorteil im Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte. Das Plus auf dem Arbeitsmarkt Mit der betrieblichen Krankenversicherung von SIGNAL IDUNA neue Fachkräfte finden und binden Vielen Betrieben in Deutschland fällt es schwer, ausreichend qualifizierte Mitarbeitende zu finden. Laut einer Studie von PwC Deutschland wird im Jahr 2035 jede dritte offene Stelle im Einzelhandel unbesetzt bleiben. Aber auch der Verlust von Fachwissen bei einer Kündigung oder altersbedingtem Ausscheiden wiegt
Start-up-Wettbewerb: Retail Pitch Night startet in eine neue Runde
Berlin.Mit seinem Start-up-Format Retail Pitch Night bietet das Mittelstand-Digital Zentrum Handel jungen Unternehmen am 2. Juni zum fünften Mal die Möglichkeit, ihre Geschäftsidee zu präsentieren und sich innerhalb der Branche mit etablierten Akteurinnen und Akteuren zu vernetzen. Interessierte Start-ups können sich ab sofort bis zum 15. Mai bewerben. Neue Ideen für den Handel beim Onlineevent am 2. Juni Die Retail Pitch Night des Mittelstand-Digital Zentrums Handel geht in eine neue Runde: Start-ups aus der Handelsbranche können sich ab sofort auf der Website des Zentrums Handel in Form eines Onlineformulars bewerben. Aus allen Bewerbungen erhalten fünf Start-ups am 2. Juni die